Gay Guide Tanzania

In Tansania werden sexuelle Handlungen zwischen Männern als Straftaten betrachtet, die mit lebenslanger Haft geahndet werden können. Oral- und Analsex sind auch für heterosexuelle Paare untersagt. Sexuelle Handlungen zwischen Frauen finden in den Gesetzen des Landes zwar keine Erwähnung, doch im halbautonomen Teilstaat Sansibar sind beiden Geschlechtern alle gleichgeschlechtlichen Handlungen verboten. Artikel 157 des Strafgesetzbuches besagt: "Männliche Personen, die grob unsittliche Handlungen mit anderen Männern begehen oder andere männliche Personen dazu auffordern, grob unsittliche Handlungen mit ihnen zu begehen oder versuchen, einen anderen Mann zur Begehung grob unsittlicher Handlungen mit ihnen aufzufordern, machen sich einer Straftat schuldig und können mit fünf Jahren Haft bestraft werden." In Sansibar, einer autonomen Insel, die einen Teilstaat von Tansania darstellt, sind die gesetzlichen Regelungen im Hinblick auf gleichgeschlechtliche Handlungen im Jahr 2004 verschärft worden. Analverkehr und "widernatürliche Handlungen" waren schon vorher illegal, doch das neue Gesetz verhängt nun eine 25-jährige Haftstrafe für alle sexuellen Handlungen unter Männern. Homosexuelle Handlungen mit Minderjährigen werden mit lebenslanger Haft bestraft. Vor der Kolonialisierung und es Einzugs von Islam und Christentum waren Homo- und Transsexualität akzeptiert und in vielen der eingeborenen Völker eine Selbstverständlichkeit. Heute nimmt die Queerfeindlichkeit in dem afrikanischen Land stetig zu. Die Regierung greift zunehmend auf homophobe Rhetorik zurück (Zitat: „Homosexualität ist unafrikanisch“), 2018 wurde zu einer Hetzjagd auf Homosexuelle aufgerufen, die in schmerzhaften und erniedrigenden Untersuchungen und Folter endete. Diverse Aidshilfe-Gruppen wurden 2017 von der Regierung unter dem Vorwurf verboten, dass sie Homosexualität fördern wollten. Es gibt keine Rechte für gleichgeschlechtliche Paare und keine Gesetze, die die Community vor Diskriminierungen schützen. Auch mangelt es an queerer Infrastruktur – es soll zwar Bars geben, in denen sich vor allem schwule Männer treffen, diese befinden sich zur Sicherheit aller jedoch unter dem Radar. Touristen sollten sich sehr diskret verhalten.