Gay Guide Romania

Das Schutzalter liegt in Rumänien bei 15 Jahren. Obwohl Rumänien den aus kommunistischer Zeit stammenden Paragrafen 200, der Homosexualität unter Strafe stellte, 2001 abschaffte, fühlen sich Schwule und Lesben sozial isoliert und mitunter diskriminiert. Im Jahr 2000 wurde – nach Vorlage der Europäischen Union – ein Antidiskriminierungsgesetz erlassen. Ein Gesetzesentwurf zur Einführung der eingetragenen Partnerschaft scheiterte 2014. Im März 2018 wurde bekannt, dass die Sozialdemokraten ein Lebenspartnerschaftsgesetz für homosexuelle Paare ermöglichen wollen – im Oktober kündigten sie an, dass dieses sowohl homo- als auch heterosexuellen Paaren offenstehen würde. Kurz davor scheiterte ein Referendum, organisiert vom Bündnis „Koalition für Familie“, das von der orthodoxen Kirche unterstützt wird. Ziel des Referendums war es, die Ehe in der rumänischen Verfassung als Bündnis zwischen Mann und Frau zu definieren – dieses erreichte jedoch nicht die nötigen 30 Prozent. In einer 2017 durchgeführten Umfrage waren noch 74% der Befragten gegen die Homoehe. In einer Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte belegte Rumänien 2013 Platz drei – hinter Kroatien und Bulgarien. Die aufgelisteten Länder seien jene mit dem am stärksten ausgeprägten homophoben Verhalten in der Bevölkerung. 21% der befragten LGBT erklärten, sie seien in den letzten 5 Jahren verbal oder körperlich bedroht oder verletzt worden. Trotzdem verändern sich die bisherigen Einstellungen langsam, sodass vor allem in der Hauptstadt Bukarest eine kleine schwullesbische Szene heranreift. Seit 2005 findet hier auch ein Pride statt. Da die rumänische Jugend sich an den Gegebenheiten im Westen orientiert und immer aufgeschlossener wird, verlieren die rumänisch-orthodoxe Kirche und der Staat an Einfluss. Rumänien ist ein Land mit wunderschönen Landschaften, Klöstern, Bergen und historischen Städten. Besonders das berühmte Transsilvanien ist ein geradezu magisches Reiseziel.