Gay Guide Mongolia

Zwar sind einvernehmliche homosexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen in der Mongolei nicht strafbar. Dennoch ist es kaum möglich, offen "anders" zu leben als die Mehrheit der Bevölkerung. Mehr als zehn Mal scheiterten Aktivist(inn)en mit dem Versuch, eine LGBT-Organisation mit Namen "Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender Centre" in Ulaanbaatar registrieren zu lassen. Erst 2009 gestattete die Regierung die Gründung. Es ist die erste Nichtregierungsorganisation in der Mongolei, die sich für einen sozialen, rechtlichen und institutionellen Wandel einsetzt, wenn es um Fragen der Diskriminierung, Verfolgung und Gewalt geht, die LGBT seit Jahren in der Mongolei erfahren. 2017 wurde ein Antidiskriminierungsgesetz verabschiedet, das sexuelle Orientierung und Identität (Gender) einschließt. Als es zu vermehrten Angriffen auf Homosexuelle durch Neonazi-Gruppen kam, wurde 2016 ein Gesetz verabschiedet, durch das auch Hassverbrechen gegen Homosexuelle sanktioniert werden können. Generell gilt Homophobie in der Mongolei nicht als religiöses, sondern nationalistisches Problem – viele Mongolen lehnen Homosexualität ab, weil sie sie als ein aus dem Westen eindringendes Konzept ansehen.