Gay Guide Pakistan

Homosexuelle Aktivitäten sind illegal und können mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden. Zusätzlich droht nach islamischem Recht, das 1977 wieder eingeführt wurde, körperliche Züchtigung mit 100 Peitschhieben oder sogar Tod durch Steinigung. In öffentlich bekannten Fällen kam es jedoch häufiger zu Belästigungen und Erpressungen durch die Polizei als zu Gefängnisstrafen. Ungeachtet strenger islamischer Vorschriften die öffentliche Moral betreffend, leben Schwule, Transvestiten und Transsexuelle in Pakistan relativ unbehelligt von Polizei und Obrigkeit. Allerdings können sie auch nicht viel Schutz erwarten. Mit dem neuen Transsexuellen-Schutzgesetz von 2018 hat sich die Lage für die Transsexuellen-Community verbessert. Neben dem Recht, das Geschlecht behördlich und operativ angleichen lassen zu können, wurde ihnen ebenfalls die Möglichkeit zugesprochen, von Verwandten als Erbe berücksichtigt und in öffentliche Ämter gewählt zu werden. Die Bevölkerung bzw. Familien stehen der Homosexualität zwar in keiner Weise positiv gegenüber, sind aber tolerant genug, diese zu akzeptieren - soweit die Öffentlichkeit weiter nicht tangiert wird. Eine schwule Bewegung gibt es daher nicht, obgleich versucht wird, sich über Newsgroups mehr zu informieren als zu organisieren. Wie auch in anderen islamischen Ländern werden in Pakistans grösseren Orten zur Kontaktaufnahme zunehmend chats oder social media in Internetcafés genutzt und auf dem Handy apps wie Tinder. Das Thema Homosexualität ist ein beliebter, wenn auch oft verbrämter Bestandteil traditioneller Überlieferungen und Darstellungen. Prostitution ist verboten, bleibt jedoch dem wachen Auge kaum verborgen. Cruising findet insbesondere an Bus-Terminals, Bahnhöfen und den Überlandstraßen auch weit außerhalb der größeren Orte, vor allem an Haltepunkten für LKW-Fahrer, statt. Hier kann man auch auf Prostituierte treffen.